2024-10-21 | Katja Grünewald | 3 min read
So optimierst du mit FOTA deine Time to Market
Die Time to Market (TTM) ist ein Schlüsselfaktor im Produktentwicklungsprozess. Sie beschreibt die Zeitspanne von der ersten Idee über die Produktentwicklung bis zur Markteinführung. Die Länge bzw. Kürze der Markteinführungszeit kann Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen: Je schneller ein Produkt den Markt erreicht, desto schneller generiert es Umsatz und etabliert sich, bevor die Konkurrenz nachziehen kann.
FOTA-Updates (Firmware Over-the-Air) bieten eine herausragende Möglichkeit, diesen Prozess erheblich zu beschleunigen – sei es in der Entwicklungsphase eines Produkts, bei Problemlösungen oder nach dem Produkt-Launch.
Die folgenden Beispiele verdeutlichen, wie FOTA-Updates den gesamten Produktzyklus effizienter gestalten und somit die Markteinführungszeit deutlich reduzieren können.
Schnellere Markteinführung mit Software-Updates “just in time”
Ein unfertiges Produkt auf den Markt bringen? Klingt erst einmal wenig überzeugend. Doch es kann tatsächlich eine clevere Strategie sein!
In einer optimalen Welt sind Hardware und Software eines Geräts immer zur gleichen Zeit fertig und Produkte können ohne teure Zwischenlagerung oder Wartezeit direkt auf den Markt gebracht werden.
Ist das in deinem Unternehmen der Fall? Dann herzlichen Glückwunsch, es wurden hoch optimierte Prozesse etabliert.
Wenn nicht, habe ich dennoch gute Nachrichten: Die Software muss nicht zeitgleich zur Hardware final sein!
Während das fertige Gerät bereits verpackt und auf dem Weg zum Kunden ist, können Developer noch die letzten Codezeilen abschließen oder die Qualitätssicherungsabteilung kann die zusätzliche Zeit nutzen, um alle Funktionen gründlich zu testen. Entscheidend ist, dass das Produkt beim ersten Einschalten ein drahtloses Update der Firmware erhält, um alle benötigten Funktionen bereitzustellen.
So kannst du die Produktion und Auslieferung deines Produkts frühzeitig starten, wodurch wertvolle Zeit und Kosten eingespart werden. Noch fehlende Features lassen sich zur Markteinführung (oder in einer späteren Phase) nachreichen. Wichtig ist, dass das FOTA-System in der Lage ist, alle Updates reibungslos zu orchestrieren und auszuspielen, damit der Launch Day ein voller Erfolg wird.
Risiken reduzieren: Bugs, Sicherheit, Compliance
Neben der grundsätzlichen Verkürzung der Time to Market durch FOTA Updates ist es entscheidend, potenzielle Komplikationen frühzeitig zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren, um unnötige Verzögerungen zu vermeiden sowie die eigene Marktposition erfolgreich zu halten und auszubauen.
Solche Komplikationen können durch veränderte Rahmenbedingungen entstehen, z.B. durch neue Sicherheitsstandards, die nicht erfüllt werden. Oder durch gravierende Probleme, die die QA-Abteilung entdeckt, wie nicht richtig funktionierende Features oder sogar Spyware in zugekaufter Hardware.
Sollte ein Unternehmen über kein FOTA-System verfügen, lassen sich Software-Probleme gegebenenfalls nur manuell per Hand und Stecker beheben – vorausgesetzt, die Geräte befinden sich nicht auf dem Markt bzw. beim Kunden. Ist das jedoch nicht mehr möglich, hat das Unternehmen hoffentlich ein kompetentes Marketing Team, um eine Rückrufaktion abzufedern – oder eben ein wirklich gut funktionierendes FOTA-System.
Ein entsprechendes FOTA-System muss im Fall der Fälle nicht nur hochgradig skalierbar sein, um eine sehr große Anzahl von Geräten gleichzeitig zu aktualisieren (und später wieder herunter skalierbar sein, um Kosten zu sparen). Es sollte auch verschiedene Rollout-Strategien und Backup-Pläne bieten, um im Ernstfall alle Updates effizient und risikofrei durchzuführen. So lässt sich sicherstellen, dass Fehlerbehebungen, Sicherheits- und Compliance-Updates schnell und ohne unnötige Kosten aufgespielt werden.
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Flexible Feature-Updates nach Marktlage
Zwischen der Planung, Entwicklung und dem finalen Release eines Produktes vergehen oft Monate und Jahre. In der Zeit vor dem Internet und FOTA-Updates waren Unternehmen gezwungen, ein Produkt entsprechend von Anfang bis Ende durchzuplanen und komplett fertig auf den Markt zu bringen. Heute ist es möglich, neue Features ganz nach Bedarf nachzuliefern.
Ist das Produkt deines Unternehmens führend im Markt und die Kundenzufriedenheit hoch, kann es strategisch sinnvoll sein, Ressourcen und Entwicklungskosten zu sparen. Überrascht euer Konkurrent plötzlich mit einem innovativen Feature, kann man wieder in die Entwicklung investieren oder ein bisher zurückgehaltenes Update sofort ausrollen.
Auch unvorhersehbare Ereignisse, wie eine Pandemie oder eine Wirtschaftskrise, können dazu führen, dass Unternehmen ihre Prioritäten neu bewerten müssen. In solchen Fällen kann es ratsam sein, Entwicklungskosten zu reduzieren, wertvolles Kundenfeedback bzw. Daten zu sammeln oder Investoren für sich zu gewinnen.
Dank drahtloser Firmware-Aktualisierungen ist es möglich, nach der Markteinführung neue Funktionen flexibel zu entwickeln, auszurollen oder zurückzuhalten. Damit lässt sich ein Produkt bestmöglich auf sich ändernde Unternehmens- und Marktsituationen ausrichten.
Fazit
Egal, ob es um den Produkt-Launch, die Problemlösung während der Nutzung oder die Aktualisierung bereits ausgelieferter Geräte geht: Updates Over the Air sind eine effektive Maßnahme, um die Time to Market deines Produkts in verschiedenen Phasen zu verkürzen.
Dafür ist es entscheidend, über ein robustes FOTA-System zu verfügen. Ein gutes Firmware-Over-the-Air-System muss skalierbar, individualisierbar und zuverlässig sein. So ist es möglich, den dynamischen Anforderungen der heutigen Märkte gerecht zu werden.
Dann lies Teil 1 unserer Artikelreihe: Firmware Over-the-Air: Wir erklären FOTA.