Home Office, Berlin oder doch lieber Regensburg?

Wer die Scandio in den sozialen Medien verfolgt, wird es bereits wissen: am 1. Februar 2022 eröffneten wir mit dem Einzug in unser Regensburger Büro offiziell unsere vierte Location! Die Wahl des Standortes wurde dabei aber nicht, wie zu erwarten wäre, von der Geschäftsführung getroffen, sondern von den Mitarbeitenden selbst. Wem das jetzt ungewöhnlich erscheint, hier ein kurzer Rückblick auf die Ereignisse:

Im März 2021 verschlug es zwei Scandianer:innen nach Regensburg - da bei uns damals sowieso hauptsächlich im Home Office gearbeitet wurde kein Problem, Digitalisierung sei Dank. Im Laufe des Jahres kamen noch weitere Regensburger:innen hinzu… und der Stein kam ins Rollen. Doch Regensburg ist hier kein Einzelfall, auch unsere Büros in Augsburg und Berlin entstanden auf diese Art und Weise!

Work-Life-Integration vs. Work-Life Balance

Aber was hat jetzt unser neues Büro mit Work-Life-Integration zu tun?

Hierzu sollten wir zuerst einmal definieren, was der Begriff Work-Life-Integration eigentlich bedeutet (diese Formulierung scheint so neuartig zu sein, dass es noch nicht einmal einen Wikipedia Artikel dazu gibt ;)). Unter einer Work-Life-Integration versteht man einen fließenden Übergang von Arbeit und Privatleben, im Gegensatz zu einer üblicherweise strikten Trennung. Hier gibt es keine abgesteckten Grenzen und festen Arbeitszeiten. Gearbeitet wird, wie es am besten in den individuellen Alltag passt. Und das heißt, dass man auch mal um 13 Uhr eine Runde joggen geht und um 20 Uhr nochmal den Laptop raus holt und die E-Mails checkt.

Somit grenzt sich die Work-Life-Integration also ganz deutlich von der bisher allgemein angestrebten Work-Life-Balance ab. Denn hier werden Work und Life strikt voneinander getrennt. Im besten Falle ergibt sich daraus dann ein ausgewogenes Verhältnis aus Arbeitszeit und Freizeit.

Diese beiden Ansätze müssen einander aber nicht widersprechen, denn auch im Konzept der Work-Life-Integration wird eine Balance aus Arbeit und Freizeit angestrebt - nur effektiver. Wir alle kennen diese Momente, in denen man auf den Bildschirm starrt, aber nichts so wirklich voran gehen mag, richtig? Wer Work-Life-Integration lebt, macht sich genau diese beruflichen „Leerlaufzeiten” zu Nutze und füllt sie effektiv mit Aktivitäten, die in solchen Momenten besser in den eigenen Alltag passen.

Gelebte Work-Life-Integration bei der Scandio

Schauen wir uns nach diesem kurzen Überblick also einmal an, wie es bei der Scandio um die Work-Life-Integration steht. Unser Grundprinzip beruht auf selbstorganisierten Teams. Das heißt, wir verzichten auf Hierarchien und ersetzen die Positionen durch Rollen und Eigenverantwortung. Somit hat jede:r die Möglichkeit, die Prozesse im Unternehmen mit eigenen Ideen und Lösungsvorschlägen mit zu gestalten. Dass dazu keine strengen nine-to-five Arbeitszeiten passen, versteht sich von selbst. Wir sind der Meinung, dass flexible Arbeitszeiten auf Vertrauensbasis und diverse Arbeitszeitmodelle eine effektivere und entspanntere Zusammenarbeit ermöglichen.

Und um den Gedanken auch zu Ende zu denken, gehört zu flexiblen Arbeitszeiten auch eine gewisse Flexibilität im Bezug auf den Arbeitsort. Unter dem Grundsatz „Jeder darf es, keiner soll es” wussten wir auch schon vor Corona, was wir an einer offenen Home-Office-Regelung haben. Inzwischen hat sich diese Regelung zu einer hybriden Unternehmensstruktur hin entwickelt, die es eben auch vorsieht, flexibel auf die örtlichen Gebundenheiten der Mitarbeitenden zu reagieren. Wir möchten unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit bieten, unabhängig vom Wohnort die sozialen und räumlichen Vorzüge eines Büros genauso zu genießen wie die Vorteile, die die Arbeit im Home Office mit sich bringt. Leben, wo man arbeitet war gestern. Im Sinne einer gelungenen Work-Life-Integration heißt es nun: Arbeiten, wo man lebt.

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Welche Voraussetzungen müssen für eine gelungene Work-Life-Integration erfüllt werden?

Natürlich bedarf es einiger Grundbedingungen, um vom Konzept Work-Life-Integration zu profitieren. In erster Linie sind hier Arbeitnehmende selbst dazu angehalten ihre Kapazitäten und Muster im Alltag zu erkennen und zu nutzen. Wer von sich weiß, dass er/sie nachmittags eher in ein Motivationsloch fällt, sollte genau hier ansetzen und diesen Zeitraum mit sinnvollen Aktivitäten füllen, um dann abends nochmal mit mehr Elan am Kundenprojekt zu arbeiten. Wichtig ist hierbei aber vor allem ein offenes Mindset des/der Arbeitgeber:in. Das Vertrauen in die Mitarbeitenden muss aufgebaut und offen kommuniziert werden, um ein schlechtes Gewissen zu vermeiden. Denn selbstverständlich kann es sich anfangs „falsch” anfühlen, Leben und Arbeit nicht mehr strikt zu trennen. Durch die zunehmende Arbeit im Home Office ist diese Grundlage aber in den meisten Unternehmen schon vorhanden und wird in Zukunft sicherlich immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Abgesehen von den (zwischen-)menschlichen Faktoren spielt jedoch auch die technische Umsetzbarkeit eine große Rolle. Wer auf die synchrone Zusammenarbeit mit den Teamkolleg:innen angewiesen ist oder den Terminkalender voller Meetings hat, wird wohl wenig Zeit für private Erledigungen haben. Das Schlüsselwort heißt hier Digitalisierung. Durch den Digitalisierungs-Boom der letzten Jahre setzen immer mehr Unternehmen auf moderne Kollaborations-Tools wie Confluence, Jira oder Slack. Richtig angewendet ermöglichen diese eine asynchrone Zusammenarbeit und bieten so mehr Spielraum und Flexibilität im Arbeitsalltag. So bietet z. B. Confluence einen digitalen Arbeitsbereich für verteilte Teams, in dem Wissen und Zusammenarbeit aufeinandertreffen. Durch die zentrale Informationsquelle, eine sog. „Single Source of Truth”, finden Mitarbeitende genau die Informationen, die sie brauchen, unabhängig von der Zeit, dem Ort oder der Anwesenheit der Kolleg:innen. Außerdem lässt sich durch viele praktische Funktionen von modernen Messaging-Diensten wie Slack die Zusammenarbeit über verschiedene Standorte und Zeitzonen hinweg effizienter gestalten.

Benefits und Risiken

Verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zu sehr, kann das aber auch einige Risiken mit sich bringen. Der Begriff Feierabend verliert schnell an Bedeutung, wenn kein fester Rahmen mehr vorgegeben ist, in dem die Arbeit stattfindet. Somit kann ein abendliches Checken der E-Mails schnell in einen 2-stündigen Workathon ausarten und das Firmenhandy auch bei Familienfeiern immer im Blick sein. Um dem vorzubeugen, sollte man ein gewisses Maß an Disziplin und Eigenverantwortung bzw. ein Gespür für Zeitmanagement mitbringen.

Abgesehen davon bringt eine gelungene Work-Life-Integration jedoch überwiegend Benefits für Arbeitgeber und Mitarbeitende mit sich. Durch das entgegengebrachte Vertrauen des Arbeitgebers, dass trotz unregelmäßiger Arbeitszeiten und ohne strenger Kontrollen keine Minderung der Arbeitsleistung zu erwarten ist, entspannt sich das Arbeitsklima erheblich und das generelle Wohlbefinden der Arbeitnehmer:innen steigt. Dies führt wiederum zu höherer Motivation und einer stärkeren Identifikation mit dem Unternehmen seitens der Mitarbeitenden. Durch ein offenes und tolerantes Miteinander in der Firma wird aus Arbeit viel mehr als nur „Arbeit”, da so auch auf die individuellen Bedürfnisse jedes/jeder Einzelnen eingegangen werden kann. Besonders in der Generation junger Arbeitnehmer:innen lässt sich niemand mehr „nur” mit einem guten Gehalt hinter dem Ofen hervor locken. Flexibilität und Individualität stehen nun ganz oben auf der Liste der begehrtesten Benefits.

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