Quereinstieg

In diesem Blogpost erzählen unsere Kollegen Natascha, Michael und Tobias, wie sich für sie die Arbeit in der IT als Quereinsteiger anfühlt. Immer wieder hört man, dass die IT-Branche händeringend Nachwuchs sucht. Gleichzeitig erhält man als Reaktion auf “Ich bin in der IT” oder “Ich bin Softwareentwickler” oft erstaunte Gesichter, so als ob man in der IT nicht arbeiten könnte, wenn man nicht bereits mit zwölf am eigenen Rechner geschraubt hat. Die Vorstellung, dass in der IT nur Nerds arbeiten, ist möglicherweise auch noch hier und da zu finden. Vielleicht trägt das alles dazu bei, dass sich nicht so viel Nachwuchs in der IT finden lässt. Jedenfalls umgibt die IT-Branche gefühlt ein wenig die Aura von “Oh Gott, das könnte ich nie” und “Das machen doch nur Nerds”.

Mit diesem Beitrag wollen wir euch aber vom Gegenteil überzeugen. Wir, das sind Natascha, Michael und Tobias, sind seit etwas über einem halben Jahr als Softwareentwickler und im Fall von Michael auch als IT-Consultant bei der Scandio und kommen nicht aus der IT, sondern aus einem anderen Bereich, nämlich den Naturwissenschaften: Natascha hat einen Doktor in Physik, Michael hat einen Master in Physik und Tobias einen Master in Biochemie. In richtigen Kontakt mit der IT kamen wir erst während unseres jeweiligen Studiums: Natascha hatte während ihrer Diplomarbeit, sowie in ihrer Zeit als Wissenschaftlerin, vorwiegend Data Science betrieben. Dabei hat sie zwar viel programmiert, allerdings hatte es wenig mit der Entwicklung richtiger Software zu tun. Michael hatte Informatik als Nebenfach und hat auch während des Studiums angefangen, in einem Nebenjob als Softwareentwickler zu arbeiten. Tobias konnte durch das Hauptfach Theoretische Chemie erste Erfahrungen mit der IT sammeln. Der Schwerpunkt von uns allen lag aber während des Studiums ganz klar auf dem Naturwissenschaftlichen.

Sich auf einen Vollzeitjob als Entwickler/IT Consultant zu bewerben, war daher nicht unbedingt naheliegend, schließlich stellt der Umstieg aus den Naturwissenschaften in die Informationstechnologie auch eine Änderung des Karrierewegs dar. Bei näherer Betrachtung sind sich diese Disziplinen jedoch gar nicht so fremd, da die Art zu denken sehr ähnlich ist. In den Naturwissenschaften (egal welchen) lernt man, sich schnell in neue Felder einzuarbeiten, Zusammenhänge zu erkennen und systematisch und methodisch zu arbeiten. So hat zum Beispiel Michael in seiner Masterarbeit an organischen Solarzellen gearbeitet. Diese konnten abhängig von den Herstellungs- und Lagerungsbedingungen kaputt gehen. Um herauszufinden, was zum Versagen einer Zelle geführt hat, musste viel experimentiert und systematisch untersucht werden. Das sind alles Fähigkeiten, die einem auch bei der Problemlösung in der IT weiterhelfen. Gleichzeitig bestand ein großer Teil der Freude am naturwissenschaftlichen Studium darin, stetig Neues zu lernen, sei es bei Experimenten im Labor oder mit Formeln auf Papier. Neues zu lernen und sich dadurch ständig weiterzuentwickeln ist ein fester Bestandteil der IT und ein Kernprinzip agiler Methoden. Damit machen IT und Naturwissenschaften aus ziemlich ähnlichen Gründen Spaß.

Aber wie ist das Einarbeiten in der IT so, wenn man seine ersten Schritte macht? Das macht man per “Learning by Doing”, Schritt für Schritt. Hmm, was ist denn eine Klasse in Java, wofür braucht man die und wie nutzt man die? Kein Problem, nachlesen. Wie kann ich denn in einer Weboberfläche einen Button hinzufügen? Nachlesen. Und wie schaffe ich, dass das Klicken dieses Knopfes auch noch eine Änderung auslöst, die auch nach einem Neuladen der Seite noch vorhanden ist? Ebenfalls nachlesen. Ist das am Anfang etwas überwältigend? Sicherlich. Macht es aber trotzdem Spaß? Uns mit Sicherheit! Und wird man in der Scandio durch sein Team tatkräftig unterstützt und kann jederzeit Fragen stellen, ohne befürchten zu müssen, dass man für unfähig gehalten wird? Auf jeden Fall. Unser Team und die Chefs wussten von Anfang an, dass wir keine studierten Informatiker sind und so wurde überhaupt kein Druck aufgebaut. Heute nur Tutorials gemacht? Kein Problem. Am Anfang erhält man überschaubarere Themen, sodass erste Erfolge nicht lange auf sich warten lassen. Über die Zeit hat man dann immer weniger Fragen und kann sich diese zugleich auch leichter selbst beantworten. Gleichzeitig hat man erste Erfolge durch die ersten selbstprogrammierten Features. Das erste Mal, wenn man seinen Code testet und er funktioniert, ist klasse. Toll ist auch, wenn sich ein Kunde ein Feature wünscht, das deren Arbeit erleichtern würde, und man nach dem Implementieren positives Feedback erhält, weil er jetzt reibungsloser arbeiten kann. Gleichzeitig merkt man, dass man immer mehr lernt und sich damit auch die Qualität der eigenen Arbeit stetig verbessert. Schon bald diskutiert man mit seinen Kollegen gemeinsam über die sinnvollste Umsetzung eines Features, und das auf Augenhöhe.

Damit hätten wir das “Oh Gott, das könnte ich nie”-Argument hoffentlich aus der Welt geschafft. Aber wie sind denn so die Kollegen? Sind das alles nur Nerds? Nein. Es ist einfach alles dabei. Natürlich gibt es Leute, die sich ihren Rechner mit Linux bis ins letzte Detail konfigurieren und/oder vernarrt in mechanische Tastaturen sind und damit vielleicht von außen als “Nerds” bezeichnet werden könnten. Man findet aber genauso Sportbegeisterte, Reisebegeisterte, Kochbegeisterte… In dem Sinne ist vielleicht auch jeder ein bisschen “nerdig”. Egal, ob man sich selbst als Nerd identifiziert oder nicht, bei uns sind alle willkommen. Es wird zusammen gekocht, Teamabende und Scandio-weite Veranstaltungen kommen regelmäßig vor. Gleichzeitig werden in der Scandio auch Arbeitsabläufe zusammen von Chefs und Mitarbeitern ausgearbeitet und bei Bedarf auch überarbeitet und nicht einfach von oben angeordnet. Das alles sorgt für eine familiäre Atmosphäre.

Wer prinzipiell interessiert und neugierig ist, aber noch nicht glaubt, dass man so einfach in der IT Fuß fassen kann, dem können wir nur ans Herz legen unverbindlich Onlinekurse zu suchen, um in die Thematik reinzuschnuppern. Viele dieser Angebote sind kostenlos und ermöglichen einen kleinen Einblick in die IT. Außerdem gibt es auch (kostenpflichtige) Kurse, die mit einem Zertifikat und einem vorzeigbaren Resultat enden. Das gibt nicht nur einen Einblick in die Thematik, sondern sieht auch gleichzeitig auf dem Lebenslauf gut aus, wahrscheinlich nicht nur in der IT. Wir haben am Ende dieses Beitrages eine kleine und definitiv nicht vollständige Liste an Ressourcen in zufälliger Reihenfolge angehängt, um den Einstieg etwas zu erleichtern.

Wer also nach dem Studium in den Naturwissenschaften nicht sein Zuhause sieht, für den kann die IT eine spannende Alternative sein. Der Quereinstieg ist direkt nach dem Studium, aber auch nach einer Doktorarbeit oder einem Post-Doc möglich. Das können wir sicher sagen, weil wir alles in der Scandio haben.

Wer sich jetzt denkt: “Das klingt doch alles ziemlich gut”, kann jederzeit nach Jobs bei der Scandio schauen. Bewerbungen sind immer willkommen. Wer sich noch nicht traut, kann auch ganz unverbindlich Kontakt über  info@scandio.de aufnehmen. Wir freuen uns, von euch zu hören.